Ak gg. Cyclin (PCNA)

Antikörper gegen PCNA (Cyclin):

 

Beim Antigen Cyclin handelt es sich um ein saures Protein mit einem Molekulargewicht von 36 kD, das ein Hilfsprotein der DNA Polymerase delta darstellt. Es steigt in der G1 Phase der Mitose auf einen Maximalwert an und sinkt in der G2 Phase wieder auf den Basalwert ab. Als Hilfsprotein der DNA Polymerase delta unterstützt es die DNA Synthese und spielt eine Rolle bei DNA - Reparaturmechanismen.

 

Fluoreszenzmuster nach ICAP: pleomorph, passend zu PCNA (AC-13)

 

HEp-2:

 

Definition nach ICAP: Pleomorph granuläre Anfärbung des Nukleoplasmas mit Variabilität in Größe und Helligkeit der einzelnen Granula. In der Interphase sind einige Zellen negativ (G1-Phase), einige sind intensiv gefärbt (S-Phase) und einige zeigen wenige verstreute Granula mit gelegentlicher nukleolärer Anfärbung (späte S und frühe G2 Phasen). Mitotische Zellen werden nicht angefärbt (sehr seltenes Muster).

 

 

Anti

 

Zirka die Hälfte der S-Phasezellen zeigen eine helle feingranuläre Fluoreszenz. Die Zellen in der frühen S-Phase färben sich gröber granulär, in der späten S-Phase zeigen einige Zellen ein nukleoläres Muster. Der Rest der Interphasezellen zeigt ein granuläres Muster mit 10fach schwächerer Intensität. Die kondensierten Chromosomen mitotischer Zellen sind negativ, die Peripherie erscheint wie die dunkleren Interphasezellen.

 

 

In niedriger Vergrößerung  (200x) ist die zellzyklusabhängige Anfärbung besonders gut zu sehen.

 

Besonderheiten und ähnliche Muster:

 

Ak gg. Cyclin werden primär bei SLE-Patienten mit afro-ameriknischer Abstammung gefunden und beschrieben. In der eurasischen Bevölkerung werden diese Antikörper dagegen sehr selten nachgewiesen. Die beschriebene hohe Spezifität dieser Antikörper für den systemsichen Lupus erythematodes gilt nur für Antikörper, die mit "klassischen" Methoden (ID, IP) bestimmt wurden. Mit Festphase-Immunoassays werden diese Antikörper auch bei anderen Erkrankungen (SSc, autoimmune Myositis, RA, HCV) gefunden. Viele dieser Immunoassay-positiven Seren zeigen aber nicht das für diese Antikörper typische Immunfluoreszenzmuster.

 

Antikörper gegen CENP-F: Fein gesprenkelte Fluoreszenz der Interphasezellen in unterscheidlicher Intensität. Zellen in der GO und G1 Phase sind negativ, in der G2 und S Phase positiv. Die Zentromere sind in der Pro- Meta- und frühen Anaphase schwach angefärbt, in der späten Anaphase und Telophase kommt es zu einer Anfärbung der Interzellulärbrücke.

 

Antikörper gegen ein unbekanntes, zellzyklusabhängiges Antigen A zeigen eine zellzyklusabhängige fein gesprenkelte Fluoreszenz im Nukleoplasma der Interphasekerne ohne gröbere Sprenkel in der frühen oder nukleoläre Färbung in der späten S-Phase.

 

Antikörper gegen ein unbekanntes, zellzyklusabhängiges Antigen B zeigen eine zellzyklusabhängige homogene Fluoreszenz der Interphasekerne, das kondensierte Chromosomenmaterial mitotischer Zellen wird angefärbt.

 

Antikörper gegen ein unbekanntes, zellzyklusabhängiges Antigen C zeigen ein dem AC-13 sehr ähnliches Muster, allerdings zeigen deutlich mehr Zellen in der S-Phase ein grob gesprenkeltes Nukleoplasma.

 


Die präzise Erkennung und Beurteilung der einzelnen Teilungsphasen ist beim Beurteilen von Antikörpern gegen zellzyklusabhängige Antigene unbedingt notwendig.

 

Klinische Bedeutung:

Antikörper gegen Cyclin/PCNA galten lange als spezifisch für den SLE. Die Prävalenz beträgt jedoch auch bei der afroamerikanischen Patientengruppe nur 3 %. In der eurasischen Bevölkerung (Kaukasier) scheinen diese Antikörper fast nie vorzukommen. Mit Festphaseassays werden Cyclin Antikörper auch bei anderen Erkrankungen gefunden, positive Befunde ohne entsprechendes Fluoreszenzmuster im ANA Suchtest auf der HEp-2 Zelle dürften eine deutlich egringere Spezifität aufweisen.

 

Diganostik im RILA:

 

Bei Vorliegen eines AC-13 Musters im ANA Screening wird die Probe mit Immunoblot auf anti-PCNA Antikörper getestet.

Version dieser Seite: 5, letzte Änderung am 25.09.2018 um 14:04 Uhr