Die Antikörper reagieren mit Epitopen die am Desoxiribosephosphatgerüst der DNA (außen) liegen.
Gleichmäßig verteilte homogene Fluoreszenz des Nukleoplasmas. Die Kernkörperchen (Nukleolen) können in Abhängigkeit von der verwendeten HEp-2 Zelle angefärbt sein oder nicht. In mitotischen Zellen (Meta-, Ana- und Telophase) wird das Chromosomenmaterial intensiv hyalin angefärbt.
Eine peripher verstärkte Fluoreszenz (homogen mit rim) wird in seltenen Fällen von Antikörpern gegen dsDNA verursacht. Die Chromosomen mitotischer Zellen erscheinen ebenfalls peripher verstärkt, sind jedoch immer angefärbt.
Bei Vorliegen von Antikörpern gegen dsDNA kommt es zu einer homogenen Fluoreszenz des Kinetoplasten. Eine allfällige Fluoreszenz des Kernes oder des Zytoplasmas, sowie des Basalkörperchens wird nicht bewertet.
Eine Fluoreszenz im Bereich des Zellkernes der Crithidien wie in dieser Abbildung darf nicht mit einer Anfärbung des Kinetoplasten verwechselt werden!
Antikörper gegen Einzelstrang-DNA (single stranded DNA, ssDNA): Auf der HEp-2 Zelle nur selten sichtbar, da die Zielantigene verdeckt sind. Der Kinetoplast der Crithidien wird nicht angefärbt.
Bei älteren ELISA-Methoden traten oft falsch positive Ergebnisse durch Antikörper gegen ssDNA auf.
Antikörper gegen Histone: Ähnliches Fluoreszenzmuster wie bei Antikörper gegen dsDNA, der Kinetoplast der Crithidien wird nicht angefärbt.
Bei Antikörper gegen mitotische Chromosomen: färben sich nur die kondensierten Chromosomen mitotischer Zellen, die Interphasezellen werden nicht angefärbt.
In hohen Titern kommen Antikörper gegen dsDNA ausschließlich beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) vor (in 40-70 % der Fälle). Die Antikörperkonzentration korreliert grob mit der Krankheitsaktivität.
In niederen Titern wird ein Vorkommen gelegentlich auch bei anderen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises beschrieben.
Die Krankheitsspezifität von Antikörpern gegen dsDNA ist erheblich vom verwendeten Testbesteck abhängig. Methoden, die nur hoch avide Antikörper erfassen (iIF auf Crithidia luciliae, FARR-Assay, Festphasen-Assays mit spezilellen Pufferlösungen) zeigen eine deutlich höhere Spezifität für den SLE als die meisten ELISA Methoden, die andererseits meist eine höhere Sensitivität aufwiesen.