Ak gg. Myeloperoxidase (MPO, P-ANCA)

Antikörper gegen Myeloperoxidase (MPO, P-ANCA):

 

Das Zielantigen dieser Autoantikörper ist die Myeloperoxidase, einem Enzym in den primären (azurophilen) Granula von Granulozyten.

 

Fluoreszenzmuster auf humanen Granulozyten:

 

pANCA

 

Auf den Ethanol-fixierten Granulozyten zeigt sich eine feingranuläre bis homogene perinukleäre Fluoreszenz nahe der Kernmembran. Auf Formalin-fixierten Zellen ergibt sich eine grobgranuläre zytoplasmatische Fluoreszenz.

 

Ähnliche Muster und Besonderheiten:

 

Sogenannte atypische ANCA oder X-ANCA zeigen auf den Ethanol-fixierten Granulozyten ebenfalls eine perinukleäre Anfärbung, reagieren aber nicht auf Formalin-fixierten Schnitten. Die Fluoreszenz auf Ethanol-fixierten Granulozyten ist deutlicher an die Kernmembran gebunden.


Manche Antinukleären Antikörper (ANA) oder Granulozyten-spezifischen ANA (GS-ANA) können auf den Ethanol-fixierten Schnitten auch eine Fluoreszenz entlang der Kernmembran hervorrufen, reagieren aber ebenfalls nicht mit Formalin-fixierten Zellen.

 

Klinische Bedeutung:

 

MPO Antikörper werden bei der eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis (früher:Churg-Strauss-Syndrom), der mikroskopischen Polyangiitis, der idiopathischen Glomerulonephritis und bei Konsumenten von mit Levamisol-kontaminiertem Kokain gefunden. Der Titer der Antikörper korreliert bei der GPA häufig mit der Krankheitsaktivität.

P-ANCA ohne MPO Aktivität werden auch bei anderen Erkrankungen gefunden.

 

Diagnostik im RILA:

 

Myeloperoxidase Antikörper werden im RILA parallel im Screening von ANCA auf Granulozyten und mit spezifischem Fluoreszenzimmunoassay bestimmt

Version dieser Seite: 4, letzte Änderung am 08.10.2018 um 16:49 Uhr