Beschreibung
Bestimmung von Antikörper gegen Proteinase 3 (PR3) mit automatisiertem Fluoreszenzimmunoassay
LOINC
(Logical Observations, Identifiers, Numbers and Codes
(Regenstrief-Institute))
6968-2
Ziel und Zweck der Untersuchung
Ak gg. PR3 sind hoch sensitiv (81 %) und spezifisch (97 %) für die Granulomatose mit Polyangiitis (GPA; frühere Bezeichnung: Morbus Wegener). Die Sensitivität hängt dabei stark von der Krankheitsphase und Krankheitsaktivität ab. Trotz der starken Assoziation zwischen PR3-Antikörpern und der Aktivität der GPA sind bei einem geringen Prozentsatz von Patienten mit mikroskopischer Polyangiitis (MPA) und bei ca. 30 % der Patienten mit eosinophiler Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) Antikörper gegen PR3 nachweisbar. Diese Ak kommen auch bei 20-30 % der Patienten mit nekrotisierender Glomerulonephritis ohne sichtbare extrarenale Manifestation einer Vaskulitis der kleinen Gefäße vor. Inwieweit ein Titeranstieg von PR3 Ak einen Anstieg der Krankheitsaktivität frühzeitig erkennen lässt, ist umstritten, ebenso die Sinnhaftigkeit wiederholter PR3-Bestimmungen.
Prinzip des Verfahrens
automatisierter Fluoreszenz-Enzym-ImmunoAssay (FEIA) Ein Well wird mit einem Antigen beschichtet, das von spezifischen Ziel-Antikörpern erkannt wird, die Marker für eine bestimmte Autoimmunerkrankung sind. Wenn diese spezifischen Antikörper in der Patientenprobe vorhanden sind, binden sich diese an das Antigen. Im folgenden Reaktionsschritt bindet sich ein enzym-konjugierter sekundärer Antikörper an den Ziel-Antikörper, gebunden an das Antigen. Das Enzym wandelt ein zugefügtes Substrat in ein fluoreszierendes Produkt um. Wenn man das Fluoreszenzsignal mit dem Signal der Kalibratoren bei bekannten Konzentrationen vergleicht, kann die Antikörperkonzentration in der Probe bestimmt werden.
Literatur
Damoiseaux J, Csernok E, Rasmussen N, Moosig F, van Paassen P, Baslund B, Vermeersch P, Blockmans D, Cohen Tervaert JW, Bossuyt X. Detection of antineutrophil cytoplasmic antibodies (ANCAs): a multicentre European Vasculitis Study Group (EUVAS) evaluation of the value of indirect immunofluorescence (IIF) versus antigen-specific immunoassays. Ann Rheum Dis 2016;0:1–7. doi:10.1136/annrheumdis-2016-209507 Csernok E, Gross WL, Radice A, Sinico RA. Antineutrophil Cytoplasmic Antibodies with Specificity for Proteinase 3. In: Autoantibodies. Shoenfeld Y, Meroni PL, Gershwin ME (eds.) 2014, 3rd edition. Elsevier. pp 115-20
Ergebniseinheit
lU/ml
Referenzbereich
<3 IU/ml
Analysenfrequenz
5x/Woche
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
7 Tage
Spezimen
Serum
Citrat-Vollblut (CPT)
EDTA-Vollblut
Alternative Spezimen
(lt. Beipack)
EDTA und Heparin- Plasma
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
2 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Messbereich
0.2 IU/ml – mindestens 177 IU/ml
klinische Sensitivität
81 % bei der GPA
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Lipämische, hämolytische oder mikrobiologisch kontaminierte Proben könnten das Ergebnis beeinflussen. .
klinische Spezifität
97 %
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
In seltenen Fällen können hochtitrige Antikörper gegen Streptavidin zu falsch positiven Ergebnissen führen.
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