Beschreibung
Quantitative Bestimmung des humanen löslichen CD163 (usCD163) in Urin.
Parameter akkreditiert
(Parameter im Akkreditierungsumfang enthalten?)
nein
LOINC
(Logical Observations, Identifiers, Numbers and Codes
(Regenstrief-Institute))
S:SCD163
Ziel und Zweck der Untersuchung
Quantitative In-vitro-Bestimmung von löslichem CD163 (soluble Cluster of Differentiation 163, sCD163) in humanem Urin zur Unterstützung der Diagnose einer akuten renalen Erkrankung mit erhöhter Aktivität von CD163-positiven M2-Makrophagen. Signifikant erhöhte sCD163-Spiegel im Urin finden sich bei bis zu 87 % der Patienten mit aktiver ANCA-assoziierter Vaskulitis (AAV) mit Nierenbeteiligung und bei Patienten mit aktiver Lupus-nephritis. In den Glomeruli dieser Patienten sammeln sich vorrangig M2-Makrophagen an. Nur leicht erhöht sind die sCD163-Spiegel im Urin von AAV-Patienten in Remission, Patienten mit akutem Nieren-versagen oder Sepsis und AAV-Patienten ohne Nierenbeteiligung.
Prinzip des Verfahrens
Festphasen-Enzymimmunoassay (ELISA), der auf der Sandwichtechnik basiert. Die Testpackung enthält Mikrotiterstreifen zu je 8 vereinzelbaren Reagenzgefäßen, die mit einem Anti-sCD163-Antikörper beschichtet sind. Nach Vorlage des Probenpuffers in die Reagenzgefäße werden Kalibratoren, Kontrollen oder vorbehandelte Proben hinzugegeben und in einem ersten Inkubations-schritt inkubiert. Das Antigen wird hierbei an den Antikörper gebunden. Im zweiten Inkubationsschritt bildet ein Biotin-markierter Anti-sCD163-Antikörper mit dem ersten Antikörper und dem daran gebun-denen Antigen einen Komplex. Im dritten Schritt wird dieser Komplex mit Peroxidase-markiertem Strep-tavidin (Enzymkonjugat) markiert. Die gebundene Peroxidase katalysiert in einem weiteren Inkubations-schritt mit dem Peroxidase-Substrat Tetramethylbenzidin eine Farbreaktion. Die Intensität der gebildeten Farbe ist dabei proportional zur sCD163-Konzentration in den Proben.
Literatur
O'Reilly VP, Wong L, Kennedy C, Elliot LA, O'Meachair S, et al. Urinary Soluble CD163 in ActiveRenal Vasculitis. J Am Soc Nephrol. 2016; 27(9): 2906-16 Endo N, Tsuboi N, Furuhashi K, Shi Y, Du Q, et al. Urinary soluble CD163 level reflectsglomerular inflammation in human lupus nephritis. Nephrol Dial Transplant. 2016; 31(12): 2023-33 Dekkema GJ, Abdulahad WH, Bijma T, Moran SM, Ryan L, et al. Urinary and serum soluble CD25complements urinary soluble CD163 to detect active renal anti-neutrophil cytoplasmicautoantibody-associated vasculitis: a cohort study. Nephrol Dial Transplant 2019; 34(2): 234-42
Ergebniseinheit
ng/ml
Referenzbereich
<1,27 ng/ml bzw. <242,30 ng sCD163/mmol Kreatinin
Synonyme
entfällt
Analysenfrequenz
2 mal pro Monat
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
entfällt
Spezimen
Harn
Alternative Spezimen
(lt. Beipack)
keine
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
2 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Urin Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
keine
Vorbereitung der Probe zum Transport
keine Besonderheiten
Lagerung der Probe bis zum Transport ins Labor
entfällt, Probe sofort ins Labor schicken
Transportbedingungen der Probe
ungekühlt
Messbereich
0,01 - 14,94 ng/mL
klinische Sensitivität
82 Urinproben von 37 klinisch vorcharakterisierten Patienten mit aktiver AAV mit Nierenbeteiligung wurden mit dem sCD163-ELISA gemessen. Zudem wurden die Urinproben von 154 augenscheinlich gesunden Spendern analysiert. Folgende Daten wurden ermittelt: sCD163: Sensitivität 73,2 %, Spezifität 98,1 % sCD163 bezogen auf Kreatinin: Sensitivität 76,8 %, Spezifität 98,0 %
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Hämolytische, lipämische und ikterische Proben ergaben bis zu einer Konzentration von 10 mg/ml Hämoglobin, von 20 mg/ml Triglyceriden und von 0,4 mg/ml Bilirubin keine Interferenzen im vorliegenden ELISA.
klinische Spezifität
entfällt
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine bekannt
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