Beschreibung
Der Strongyloides ELISA ist für den qualitativen Nachweis spezifischer IgG und IgM Antikörper gegen Strongyloides in humanem Serum oder Plasma (Citrat oder Heparin).
LOINC
(Logical Observations, Identifiers, Numbers and Codes
(Regenstrief-Institute))
10718-5
Ziel und Zweck der Untersuchung
Strongyloides ist eine Gattung, die aus ca. 50 Spezies obligater gastrointestinaler Parasiten von Vertebraten besteht. Strongyloides stercoralis ist der wissenschaftliche Name des Zwergfadenwurms. Der Zwergfadenwurm ist ein Parasit des Menschen. In der adulten Phase lebt der Nematode in der Darmschleimhaut. S. stercoralis kann in Gebieten mit tropischen und subtropischen Klima gefunden werden. Einige Fälle wurden aber auch aus gemäßigten Breiten Berichtet. Infektionen finden üblicherweise in ländlichen Gebieten auf. Die Prävalenz von S. stercoralis ist gering in Gebieten in denen Verunreinigungen des Bodens und Wassers durch Fäkalien gering ist. Viele Infizierte zeigen zunächst keine Symptome. Symptome können sein: Dermatitis, Anschwellen, Juckreiz und leichte Blutungen an der Penetrationsstelle. Wenn der Parasit die Lunge erreicht erfolgen brennende Schmerzen in Brustbereich und es kann zu Keuchen und Husten kommen, zusammen mit anderen Pneumonie ähnlichen Symptomen (Löfflers Syndrom). Der Darm kann befallen werden was zu brennenden Schmerzen, Gewebeschäden, Sepsis und Geschwüren führen kann. In schweren Fällen können Ödeme auftreten, welche den Darmtrakt blockieren können als auch der Verlust der peristaltischen Darmkontraktionen. Strongyloides Infektionen können in immunsupprimierten Individuen (z.B. nach Gabe von Steroiden nach einer Organtransplantation) zu einer verstreuten Strongyloidasis führen, bei der der Wurm über die Grenzen des Darms hinaus andere Organe befallen kann. Die Anwesenheit von Parasiten kann über den Nachweis von Larven in frischen Stuhlproben erfolgen. Andere Methoden wären Fäkalabstriche, Kultivierung von fäkalen Proben. Stuhl unabhängig kann Serodiagnose durch ELISA durchgeführt werden, wie mit diesem Test erfolgt.
Prinzip des Verfahrens
Die qualitative immunenzymatische Bestimmung von spezifischen IgG/IgM Antikörpern gegen Strongyloides beruht auf der ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay)-Technik. Mikrotiterstreifen als solide Phase sind beschichtet mit rekombinanten Strongyloides spezifischen Antigenen. Vorhandene spezifische Antikörper in der Probe binden an die immobilisierten Antigene der Mikrotiterplatte. Meerrettich-Peroxidase (HRP)- konjugierte anti-human-IgG/IgM Antikörper binden an Antigen-Antikörperkomplexe in positiven Proben. Die entstandenen Immunkomplexe werden durch Blaufärbung nach Inkubation mit Tetramethylbenzidin (TMB) -Substratlösung nachgewiesen. Stoppen der enzymatischen Reaktion mit Schwefelsäure führt zu einem Farbumschlag von blau zu gelb, der einfach nachgewiesen und mit einem ELISA-Reader bei 450 nm gemessen werden kann.
Literatur
Keiser PB, Nutman TB. Strongyloides stercoralis in the immunocompromised population. Clin Microbiol Rev 2004;17(1):208-17. Tarr PE, Miele PS, Pere KS, et al., Case report: Rectal administration of ivermectin to a patient with Strongyloides hyperinfection syndrome. Am J Trop Med Hyg 2003:68(4):453-5. Fusco DN, Downs JA, Satlin MJ, et al. Non-oral treatment with ivermectin for disseminated strongyloidiasis. Am J Trop Med Hyg 2010;83(4):879-83. Strongyloidiasis, DPDx, Centers for Disease Control & Prevention Siddiqui AA, Berk SL; Diagnosis of Strongyloides stercoralis infection. Clin Infect Dis. 2001 Oct 1;33(7):1040-7. Epub 2001 Sep 5. Zaha O, Hirata T, Kinjo F, et al; Strongyloidiasis--progress in diagnosis and treatment. Intern Med. 2000 Sep;39(9):695-700. Chandrasekar et al; Strongyloides stercoralis, eMedicine, Oct 2014
Ergebniseinheit
NTU
Referenzbereich
<9 NTU
Analysenfrequenz
wöchentlich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
5 Tage
Spezimen
Serum
Alternative Spezimen
(lt. Beipack)
Citrat-Plasma
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
2 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
entfällt
Messbereich
0-200 NTU
klinische Sensitivität
Sie liegt bei 87,9%.
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Hämolytische, lipämische und ikterische Proben ergaben keine Interferenzen im vorliegenden ELISA.
klinische Spezifität
Sie liegt bei 95,8%.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Kreuzreaktivitäten mit Antikörpern gegen andere Würmer und Parasiten können nicht ausgeschlossen werden
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