Beschreibung
Test auf Antikörper gegen zelluläre Antigene im Kern (antinukleäre Antikörper, ANA), gegen Antigene im Zytoplasma (antizytoplasmatische Antikörper) und gegen Antigene, die während der Mitose auftreten (antimitotische Antikörper) mit indirekter Immunfluoreszenz auf HEp-2 Zellen
LOINC
(Logical Observations, Identifiers, Numbers and Codes
(Regenstrief-Institute))
42254-3, 5048-4, 13068-2
Ziel und Zweck der Untersuchung
Antinukleäre Antikörper (ANA) sind entscheidende Laborbefunde zur Klassifizierung von Autoimmunerkrankungen. Für die Bestimmung von ANA stehen mehrere Labortechniken zur Verfügung. Nach der letzten Empfehlung des American College of Rheumatology (ACR) von 2009 ist aber die indirekte Immunfluoreszenz (iIF) auf HEp-2-Zellen unverändert der Goldstandard. Der Nachweis von antinukleären Antikörpern einschließlich der antizytoplasmatischen Antikörper kann in Verbindung mit den klinischen Befunden zur Klassifikation oder Diagnose von chronisch entzündlich rheumatischen Autoimmunerkrankungen beitragen.
Prinzip des Verfahrens
Serumproben werden auf dem Antigensubstrat (HEp-2 Zelle) inkubiert und anschließend ungebundene Antikörper ausgewaschen. Anschließend wird mit einem spezifischen Fluoreszein-markierten Konjugat (Antikörper gegen humanes IgG) inkubiert, nachfolgend wieder ungebundenes Konjugat durch Waschen entfernt. Im Fluoreszenzmikroskop sind Autoantikörper-positive Proben durch eine apfelgrüne Fluoreszenz zu erkennen, die jenen Bereichen der Zelle oder des Zellkerns entspricht, an den der Autoantikörper gebunden ist. Aus dem Fluoreszenzmuster kann mitunter auf den Autoantikörper-Subtyp geschlossen werden.
Literatur
Damoiseaux J, Andrade LEC, Carballo OG, Conrad K, Francescantonio PLC, Fritzler MJ, Garcia de la Torre I, Herold M, Klotz W, Cruvinel WM, Mimori T, von Muhlen C, Satoh M, Chan EK. Clinical relevance of HEp-2 indirect immunofluorescent patterns: the International Consensus on ANA patterns (ICAP) perspective. Ann Rheum Dis . 2019 Jul;78(7):879-889. doi: 10.1136/annrheumdis-2018-214436. Damoiseaux J, von Mühlen CA, Garcia-De La Torre I, Carballo OG, de Melo Cruvinel W, Francescantonio PL, Fritzler MJ, Herold M, Mimori T, Satoh M, Andrade LE, Chan EK, Conrad K. International consensus on ANA patterns (ICAP): the bumpy road towards a consensus on reporting ANA results. Auto Immun Highlights. 2016;7:1-8. doi: 10.1007/s13317-016-0075-0. Chan EK, Damoiseaux J, Carballo OG, Conrad K, de Melo Cruvinel W, Francescantonio PL, Fritzler MJ, Garcia-De La Torre I, Herold M, Mimori T, Satoh M, von Mühlen CA, Andrade LE. Report of the First International Consensus on Standardized Nomenclature of Antinuclear Antibody HEp-2 Cell Patterns 2014-2015. Front Immunol. 2015;6:412-22. doi: 10.3389/fimmu.2015.00412. Review. Herold et al. 2015, Internationaler Konsens zur ANA-Bestimmung – was ändert sich im deutschen Sprachraum? J Lab Med 2015;39:145–52 Ceribelli A, Satoh M, Chan EKL. Antinuclear Antibodies: General Introduction. In: Autoantibodies. Shoenfeld Y, Meroni PL, Gershwin ME (eds.) 2014, 3rd edition. Elsevier. pp 129-38 Agmon-Levin N, Damoiseaux J, Kallenberg C, Sack U, Witte T, Herold M, Bossuyt X, Musset L, Cervera R, Plaza-Lopez A, Dias C, Sousa MJ, Radice A, Eriksson C, Hultgren O, Viander M, Khamashta M, Regenass S, Andrade LE, Wiik A, Tincani A, Rönnelid J, Bloch DB, Fritzler MJ, Chan EK, Garcia-De La Torre I, Konstantinov KN, Lahita R, Wilson M, Vainio O, Fabien N, Sinico RA, Meroni P, Shoenfeld Y. International recommendations for the assessment of autoantibodies to cellular antigens referred to as anti-nuclear antibodies. Ann Rheum Dis. 2014;73:17-23. doi: 10.1136/annrheumdis-2013-203863.
Ergebniseinheit
Titer
qualitativ
Referenzbereich
negativ, Titer <1:100
Synonyme
antinukleäre Antikörper; antizelluläre Antikörper; antinukleärer Faktor
Analysenfrequenz
4x/Woche
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
7 Tage
Spezimen
Serum
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
2 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Messbereich
höchste Verdünnungsstufe 1:2560
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Mikrobakteriell kontaminierte, hämolytische, lipämische oder durch Hitzeeinwirkung inaktivierte Proben sollten nicht verwendet werden.
klinische Spezifität
Mit zunehmenden Lebensalter steigt die Zahl der ANA-positiven Personen ohne Hinweis auf begleitende Autoimmunerkrankung.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine
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