Beschreibung
Bestimmung von Antikörpern gegen die glomeruläre Basalmembran (GBM) mit Fluoreszenzimmunoassay
LOINC
(Logical Observations, Identifiers, Numbers and Codes
(Regenstrief-Institute))
53027-9
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die anti-GBM-Krankheit betrifft etwa 10 – 20 % der Patienten mit akuter Glomerulonephritis. Der Verlauf ist hochakut bedrohlich und führt unbehandelt zu Nierenversagen und Lungenblutung. Ein eingetretener Nierenschaden ist irreversibel. Neben der routinemäßigen Abarbeitung einer anti-GBM Anforderung wird anti-GBM auch als Notfallbestimmung angeboten. GBM-Antikörper findet man bei Patienten mit Goodpasture-Syndrom und der anti-GBM-Krankheit. Das Goodpasture-Syndrom ist durch das gemeinsame Auftreten von progressiver Glomerulonephritis, Lungenblutung und Antikörperbildung gegen die glomeruläre Basalmambran (GBM) definiert. Eine limitierte Form, bei der entweder Nieren oder Lunge betroffen sind, wird anti-GBM-Krankheit genannt. Sowohl für das Goodpasture-Syndrom als auch für die anti-GBM-Krankheit ist das Auftreten von GBM-Antikörpern eine Voraussetzung für die Diagnose.
Prinzip des Verfahrens
automatisierter Fluoreszenz-Enzym-ImmunoAssay (FEIA) Ein Well wird mit einem Antigen beschichtet, das von spezifischen Ziel-Antikörpern erkannt wird, die Marker für eine bestimmte Autoimmunerkrankung sind. Wenn diese spezifischen Antikörper in der Patientenprobe vorhanden sind, binden sich diese an das Antigen. Im folgenden Reaktionsschritt bindet sich ein enzym-konjugierter sekundärer Antikörper an den Ziel-Antikörper, gebunden an das Antigen. Das Enzym wandelt ein zugefügtes Substrat in ein fluoreszierendes Produkt um. Wenn man das Fluoreszenzsignal mit dem Signal der Kalibratoren bei bekannten Konzentrationen vergleicht, kann die Antikörperkonzentration in der Probe bestimmt werden.
Literatur
Paz DLP, Le Meur Yand Y, Renaudineau Y. Glomerular Basement Membrane Autoantibodies. In: Autoantibodies. Shoenfeld Y, Meroni PL, Gershwin ME (eds.) 2014, 3rd edition. Elsevier. pp 553-60
Ergebniseinheit
U/ml
Referenzbereich
0-7 U/ml negativ; 7-10 U/ml grenzwertig; >10 U/ml positiv
Analysenfrequenz
5x/Woche
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
7 Tage
Spezimen
Serum
Citrat-Vollblut (CPT)
EDTA-Vollblut
Alternative Spezimen
(lt. Beipack)
EDTA und Heparin- Plasma
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
2 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
entfällt
Messbereich
0.4 U/ml – mindestens 340 U/ml
klinische Sensitivität
94,4 % beim Goodpasture Syndrom
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Lipämische, hämolytische oder mikrobiologisch kontaminierte Proben könnten das Ergebnis beeinflussen.
klinische Spezifität
100 %
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine bekannt
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das Rheuma- und Infektionslabor / tirol-kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.