Beschreibung
Festphasen-Immunoassay zur Bestimmung von Antikörpern gegen U1nRNP
LOINC
(Logical Observations, Identifiers, Numbers and Codes
(Regenstrief-Institute))
57662-9
Ziel und Zweck der Untersuchung
Bestimmung von Antikörper gegen U1RNP. Ak gg. U1nRNP sind isoliert und hochtitrig auftretend diagnostisches Kriterium der Mischkollagenose (mixed connective tissue disease, MCTD, Sharp-Syndrom). Niedrigtitrig und in Kombination mit anderen ANA Subtypen werden die Antikörper auch beim Lupus erythematodes und gelegentlich bei anderen systemischen Autoimmunerkrankungen gefunden. Anti-RNP kann bei 30-40% der Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) auftreten. Die SLE-Sera können für anti-RNP monospezifisch sein. Normalerweise tritt dieser Antikörper aber in Zusammenhang mit anderen Antikörper-Spezifitäten auf. Anti-Sm-positive Sera sind fast immer auch positiv auf anti-RNP. Die Mischkollagenose (MCTD) wird durch das Vorhandensein von hochtitrigen anti-RNP (insbesondere anti-70 kDa Antikörper, aber auch anti-A und -C)definiert. Anti-U1 RNP Antikörper können auch bei einer kleinen Zahl von Patienten mit Sjögren-Syndrom, rheumatoider Arthritis, Sklerodermie und Polymyositis auftreten. In ihrem natürlich Zustand existieren die kleinen nuklearen RNAs (snRNA, small nuclear ribonucleic acid), auch bezeichnet als U-RNAs (für "Uracil-haltige RNAs"), als Ribonukleoproteinpartikel (snRNP). Die U1 snRNA liegt als Komplex mit den Sm-Proteinen, die auch in den U2, U4 und U5 snRNPs zu finden sind, und den U1-spezifischen Proteinen 70 kDa, A (34 kDa) und C (22 kDa) vor. U1 snRNP Komplexe befinden sich hauptsächlich im Nukleoplasma und sind am Splicing-Prozess beteiligt. Der EliA U1RNP verwendet humane rekombinante U1 snRNP Proteine.
Prinzip des Verfahrens
Der EliA-Test ist ein Fluoreszenz-Enzym-ImmunoAssay (FEIA) und wurde als ein Sandwich-Immunoassay entwickelt. Ein Well wird mit einem Antigen beschichtet, das von spezifischen Ziel-Antikörpern erkannt wird, die Marker für eine bestimmte Autoimmunerkrankung sind. Wenn diese spezifischen Antikörper in der Patientenprobe vorhanden sind, binden sich diese an das Antigen. Im folgenden Reaktionsschritt bindet sich ein enzym-konjugierter sekundärer Antikörper an den Ziel-Antikörper, gebunden an das Antigen. Das Enzym wandelt ein zugefügtes Substrat in ein fluoreszierendes Produkt um. Wenn man den das Fluoreszenzsignal mit dem Signal der Kalibratoren bei bekannten Konzentrationen vergleicht, kann die Antikörperkonzentration in der Probe bestimmt werden.
Literatur
Migliorini et al. 2005, Anti-Sm and anti-RNP antibodies, Autoimmunity, February 2005; 38(1): 47–54. Satoh, Fritzler & Chan, Chapter 18 – Anti-U1RNP and -Sm Antibodies, In Autoantibodies (Third Edition), edited by Yehuda Shoenfeld, Pier Luigi Meroni and M. Eric Gershwin, Elsevier, San Diego, 2014, Pages 553-560, ISBN 9780444563781, http://dx.doi.org/10.1016/B978-0-444-56378-1.00065-4.
Ergebniseinheit
U/ml
Referenzbereich
<10 U/ml
Synonyme
RNP, U1snRNP, nRNP
Analysenfrequenz
3x/Woche
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
7 Tage
Spezimen
Serum
Alternative Spezimen
(lt. Beipack)
EDTA und Heparin- lasma
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
2 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Messbereich
0.3 U/ml – mindestens 240 U/ml
klinische Sensitivität
U1nRNP Antikörper sind diagnostisches Kriterium der Mischkollagenose, diese Erkrankung wird durch das Vorhandensein dieser Antikörper definiert. Beim systemischen Lupus erythematodes können die Antikörper in ca. 30-40 der Fälle nachgewiesen werden.
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Lipämische, hämolytische oder mikrobiologisch kontaminierte Proben könnten das Ergebnis beeinflussen und sollten nicht verwendet werden.
klinische Spezifität
Hochtitrig und isoliert nachgewiesen gelten U1nRNP Antikörper als weitgehend spezifisch für die Mischkollagenose, in niederen Titern und in Kombination mit anderen ANA Subtypen werden die Antikörper auch auch beim Lupus erythematodes gefunden.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Ak gegen nRNP´s können Kreuzreaktionen mit dem B/B´Antigen des Sm Komplexes zeigen. Aus diesem Grund sollte eine Sm-Reaktivität mit einem Assay welcher SmD Proteine als Antigen enthält bestätigt werden.
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