Beschreibung
Festphasen-Immunoassay zur Bestimmung von Antikörpern gegen SS-A/Ro-60kDa
LOINC
(Logical Observations, Identifiers, Numbers and Codes
(Regenstrief-Institute))
53019-6
Ziel und Zweck der Untersuchung
Bestimmung von Autoantikörper gegen SS-A/Ro60kDa Antigene, die Proteine mit einem Molekulargewicht von 60 kDa erkennen. Bei Autoimmunerkrankungen, die mit Autoantikörper assoziiert sind, findet man häufig Antikörper, die gegen ein 60 kDa und ein 52 kDa Protein gerichtet sind. Beide Proteine zeigen unterschiedliche antigene Strukturen und es gibt Hinweise, dass beide Proteine in unterschiedlichen Zellkompartimenten vorkommen. Ro60 (= SS-A) liegt im Zellkern und Nukleolus, Ro52 (= TRIM21) im Zytoplasma (UpToDate 2013; www.uptodate.com). Entsprechend gibt es Autoantikörper, die gegen das Ro60kDa Protein reagieren oder gegen das 52 kDa (TRIM21) Protein. Eine Kreuzreaktion eines Antikörper mit Bindung an beide Proteine scheint eher nicht vorzuliegen (Yell JA et al. J invest Dermatol 1996;107:622-6) Im verwendeten Test wird humanes rekombinantes Ro60 verwendet. Antikörper gegen SS-A/Ro60kDa können bei unterschiedlichen Autoimmunerkrankungen nachgewiesen werden. Krankheitsassoziation Antikörperprävalenz primäres Sjögren-Syndrom bis 75 % systemischer Lupus erythematodes, SLE bis 50 % rheumatoide Arthritis bis 10 % Mütter von Kindern mit neonatalem Lupus 100 % gesunde Personen bis 1 %
Prinzip des Verfahrens
Der EliA-Test ist ein Fluoreszenz-Enzym-ImmunoAssay (FEIA) und wurde als ein Sandwich-Immunoassay entwickelt. Ein Well wird mit einem Antigen beschichtet, das von spezifischen Ziel-Antikörpern erkannt wird, die Marker für eine bestimmte Autoimmunerkrankung sind. Wenn diese spezifischen Antikörper in der Patientenprobe vorhanden sind, binden sich diese an das Antigen. Im folgenden Reaktionsschritt bindet sich ein enzym-konjugierter sekundärer Antikörper an den Ziel-Antikörper, gebunden an das Antigen. Das Enzym wandelt ein zugefügtes Substrat in ein fluoreszierendes Produkt um. Wenn man den das Fluoreszenzsignal mit dem Signal der Kalibratoren bei bekannten Konzentrationen vergleicht, kann die Antikörperkonzentration in der Probe bestimmt werden.
Literatur
Schulte-Pelkum, Fritzler & Mahler 2009, Latest update on the Ro/SS-A autoantibody System, Autoimmunity Reviews 8 (2009) 632–637. Scofield RH, Chapter 28 – Ro/SSA Autoantibodies, In Autoantibodies (Third Edition), edited by Yehuda Shoenfeld, Pier Luigi Meroni and M. Eric Gershwin, Elsevier, San Diego, 2014, Pages 553-560, ISBN 9780444563781, http://dx.doi.org/10.1016/B978-0-444-56378-1.00065-4 Yell JA et al. J invest Dermatol 1996;107:622-6
Ergebniseinheit
U/ml
Referenzbereich
0-10 U/ml
Synonyme
SS-A, Ro, Ro-60kD
Analysenfrequenz
3x/Woche
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
7 Tage
Spezimen
Serum
Alternative Spezimen
(lt. Beipack)
EDTA und Heparin- lasma
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
2 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
keine
Messbereich
0.3 U/ml – mindestens 240 U/ml
klinische Sensitivität
SS-A/Ro Antikörper gehörenzu den häufigsten antinukleären Antikörpern. Die klinische Sensitivität beträgt je nach Erkrankung bis zu 80 %.
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Lipämische, hämolytische oder mikrobiologisch kontaminierte Proben könnten das Ergebnis beeinflussen und sollten nicht verwendet werden.
klinische Spezifität
SS-A/Ro Antikörper werden bei unterschiedlichsten Autoimmunerkrankungen nachgewiesen. Eine Bestimmung ist nur bei entsprechendem klinischen Verdacht sinnvoll. SS-A/Ro Antikörper können auch bei negativem ANA Suchtest positiv sein!
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine bekannt
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das Rheuma- und Infektionslabor / tirol-kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.