anti-Neutrophile zytoplasmatische Antikörper (ANCA)

Anti Neutrophile Zytoplasmatische Antikörper (ANCA):

 

ANCA sind gegen Enzyme der primären (azurophilen) Granula von Granulozyten gerichtete Antikörper. Diese kommen in erster Linie bei Patienten mit systemischen Vaskulitiden vor und besitzen hier große diagnostische Bedeutung, was sich nicht zuletzt in der geändertzen Nomenklatur dieser Erkrankungen als "ANCA-assoziierten Vaskulitiden" niederschlägt. Die beiden Autoantikörper mit der größten diagnostischen Bedeutung, Antikörper gegen die Proteinase 3 (PR3) und Myeloperoxidase (MPO) können neben dem Nachweis mit entsprechenden spetifischen Immunoassays auch mittels Immunfluoreszenz einfach unterschieden werden indem man sich einen Fixierungsartefakt auf Ethanol-fixierten Granulozyten zu Nutze macht:

 

 

Das leicht positiv geladene Enzym Myeloperoxidase (grüne Punkte) wird während der Fixation aus den primären Granula gelöst und lagert sich in der Nähe des negativ geladenen Zellkerns an. Dabei entsteht ein "perinukleär" genanntes Kern-nahes Fluoreszenzbild. Das ungeladene Enzym Peroxidase 3 (rote Punkte) wird dagegen in der Nähe der primären Granula fixiert und ergibt ein zytoplasmatisches Fluoreszenzbild. Werden die Granulozyten mit Formalin fixiert, kommt es zu keiner Wanderung des Enzymes und beide Antikörper ergeben ein grobranuläres zytoplasmatisches Fluoreszenzmuster.

Stand kleiner Immunfluoreszenzatlas: 15.11.2018
Version dieser Seite: 2, letzte Änderung am 03.10.2018 um 15:57 Uhr